Energiekosten senken in der Gastronomieküche: Tipps für mehr Energieeffizienz
Die Energiekosten treiben vielen Gastronomen Sorgenfalten auf die Stirn. Großküchen verbrauchen naturgemäß viel Strom und Gas – vom dauerlaufenden Kühlhaus bis zum leistungsstarken Herd. Doch gerade deshalb bieten Profiküchen auch enormes Einsparpotenzial. Mit den richtigen Technologien und Verhaltensweisen lassen sich die Energiekosten spürbar senken, ohne die Küchenleistung zu beeinträchtigen. Hier sind einige bewährte Hebel für mehr Energieeffizienz in der Gastronomieküche.
1. Effiziente Küchengeräte einsetzen
Der einfachste Weg zu weniger Energieverbrauch: Tauschen Sie alte Geräte gegen moderne, energieeffiziente aus. Neuere Induktionsherde etwa sind wesentlich sparsamer als alte Elektroplatten oder Gasbrenner – sie erhitzen Töpfe zielgerichtet und ohne Abwärmeverluste. Auch bei Öfen und Kombidämpfern lohnt der Blick auf Energieeffizienzklassen und Features wie Mehrfachbeschickung (verschiedene Speisen gleichzeitig garen). Moderne Kühltechnik spart ebenfalls: Kühl- und Tiefkühlschränke mit guter Isolierung, LED-Beleuchtung und effizienten Kältemitteln (z.B. R290) verbrauchen deutlich weniger Strom als Altgeräte. Es mag zunächst eine Investition sein, zahlt sich aber durch niedrigere Energiekosten aus. Tipp: Achten Sie auf Förderprogramme – in vielen Regionen gibt es Zuschüsse für energieeffiziente Küchentechnik.
2. Wärmerückgewinnung und intelligente Lüftung
In einer Profiküche entsteht viel Wärme, die oft ungenutzt entweicht. Hier setzt Wärmerückgewinnung an: Spezielle Lüftungsanlagen können die Abwärme aus Küche oder Spülbereich nutzen, um z.B. Warmwasser vorzuwärmen oder die Zuluft aufzuheizen. So reduzieren Sie den Energiebedarf. Ebenfalls wichtig ist eine intelligente Abluftsteuerung: Läuft die Lüftung den ganzen Tag auf Vollleistung, verschwendet das Energie. Besser sind bedarfsgeregelte Systeme, die die Lüfterleistung automatisch an die Dampf- und Geruchsentwicklung anpassen. Dadurch läuft nichts unnötig auf Hochtouren. Prüfen Sie auch die Möglichkeit, energiesparende Motoren (EC-Technologie) in Lüftung und Kühlanlagen einzusetzen – sie verbrauchen weniger Strom bei gleicher Leistung.
3. Optimierte Küchenabläufe und Nutzerverhalten
Technik ist das eine – mindestens genauso wichtig ist das Verhalten des Küchenteams. Sensibilisieren Sie Ihre Mitarbeiter für energiesparendes Arbeiten. Das heißt konkret: Öfen und Herde nicht dauerhaft laufen lassen, sondern möglichst bedarfsgerecht einschalten. Leerlaufzeiten von Geräten vermeiden (z.B. Fritteusen in Pausen ausschalten). Auch der Deckel auf dem Topf oder das Nutzen passender Topfgrößen auf der Herdplatte spart Energie. Kühlen Sie keine warmen Speisen in normalen Kühlschränken herunter – nutzen Sie Schockkühler oder lassen Sie Speisen erst abkühlen, um den Kühlbetrieb nicht zu überlasten. Organisierte Abläufe helfen ebenfalls: Wenn z.B. alle Vorbereitungen gebündelt erfolgen, müssen Geräte nicht ständig an- und ausgeschaltet werden. Ein gutes Prozessmanagement – wie es in modernen Systemküchen umgesetzt wird – trägt indirekt auch zur Energieeffizienz bei.
4. Wartung und Kontrolle
Vergessen Sie nicht, dass verschmutzte oder schlecht gewartete Geräte mehr Energie verbrauchen. Entkalkte Heizstäbe, saubere Brenner und regelmäßig gereinigte Lüftungsfilter halten den Verbrauch niedrig. Lassen Sie Kühlanlagen und Öfen in regelmäßigen Abständen warten – eine defekte Türdichtung oder falscher Druck im Kältemittelkreislauf können den Verbrauch schnell in die Höhe treiben. Installieren Sie zudem Kontrollsysteme: Energiezähler für einzelne Bereiche oder smarte Monitoring-Tools zeigen, wo in Ihrer Küche die meiste Energie hingeht. So können Sie Ineffizienzen gezielt aufspüren. Manche moderne Großküchen setzen auf Digitalisierung, um den Energieverbrauch in Echtzeit zu überwachen und automatisch zu optimieren (Stichwort Küche 4.0).
Fazit: Energie sparen in der Gastronomieküche ist kein Hexenwerk – es erfordert jedoch bewusste Entscheidungen bei Technik und Verhalten. Moderne, effiziente Geräte bilden die Basis für niedrigen Verbrauch. Ergänzt durch Wärmerückgewinnungssysteme und eine kluge Steuerung nutzen Sie Energie, die sonst verloren ginge. Genauso wichtig ist das Team: Wenn alle im Betrieb ein Bewusstsein für Energiesparen entwickeln und die Küche entsprechend organisieren, summieren sich viele kleine Maßnahmen zu einer großen Wirkung. Angesichts steigender Energiepreise wird Effizienz zum Wettbewerbsfaktor. Eine Investition in eine energieoptimierte Küche – etwa nach dem Prinzip „Mehr mit Weniger“ von ROLAND – macht sich bezahlt: Sie schont nicht nur das Budget, sondern auch die Umwelt.
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